Das ABC rund um die Hundeerziehung
A
Ausdauer: Ohne zu viel auf einmal zu verlangen, sollte mit einem Hund in kleinen Schritten gearbeitet werden. Es sollte ihm dabei genügend Zeit gelassen werden, die einzelnen Schritte zu verstehen und umzusetzen.
Abwechslung: Je nach Hunde-Charakter, Alter und Typ sollte dem Hund regelmäßig Abwechslung geboten werden (z. B. in der Beschäftigung oder der Spazier-Runde). Vor allem bei jüngeren und älteren Hunden sowie bei ängstlichen und stressanfälligen Hunden sollte dabei jedoch langsam vorgegangen werden.
Aufgaben: Die meisten Hunde erfüllen sehr gerne ihre Aufgaben, auch um „ihren“ Menschen zu gefallen. Welche Aufgaben der Hund übernehmen kann, ist ebenfalls abhängig vom Alter, Charakter und Typ.
B
Bedürfnisse: Die Einhaltung der Grundbedürfnisse eines Hundes kann lebenswichtig sein. Denn auch die selbstverständlichsten Dinge können bei Nichtbeachtung den Hund kurz- oder langfristig krank machen. Zu den Grundbedürfnissen zählen neben sauberem Wasser (täglich frisch), artgerechter, angepasster Ernährung und ausreichender Möglichkeiten sich zu lösen: genügend Auslauf / Gelegenheit zum Austoben, ein geeigneter Liege- und Rückzugsplatz für ausreichend Schlaf und Ruhepausen, Familienanschluss mit Bezugspersonen, klare Strukturen und Regeln im Lebensumfeld (nicht „mal hüh und mal hott“), regelmäßige Sozialkontakte mit Artgenossen (sofern der Hund daran interessiert ist), artgerechtes und haltbares Spielzeug, Fell- und Körperpflege und regelmäßige Gesundheitschecks beim Tierarzt.
Außerdem ist es für Hunde mitunter lebenswichtig, dass sie sich bei Temperaturen über ca. 20°C nicht zu sehr verausgaben, z. B. sollte das Fahrradfahren mit Hund in die frühen Morgenstunden oder in die Abendstunden verlegt werden. Es sollte zudem selbstverständlich sein, den Hund bei warmem Wetter und / oder bei Sonnenschein (selbst im Winter) nicht alleine im Auto zu lassen, da sich dieses lebensgefährlich und sogar tödlich aufheizen kann.
Beschäftigung: Es gibt heutzutage die unterschiedlichsten Möglichkeiten, seinen Hund artgerecht zu beschäftigen. Sei es mit interaktivem Spielzeug aus dem Fachhandel oder durch Dummytraining, Trickdogging, Agility, Flyball, Obedience, Dogdancing, Mantrailing und vielen anderen Möglichkeiten mehr. Wichtig ist, dass der Hund dabei Spaß hat und kein Frust bei ihm aufkommt. Das reine Ballspiel reicht bei den meisten Hunden nicht aus, ganz im Gegenteil. Sie werden möglicherweise dadurch sogar eher zu Balljunkies mit Dauerbellen.
Belohnung und Bestätigung: Ein richtiges Verhalten angemessen zu bestätigen und zu belohnen ist mehr wert als ein falsches Verhalten nur zu tadeln!
C
Charakter: Bei der Auswahl eines Hundes spielt nicht nur der Charakter des Tieres eine große Rolle. Um späteren Schwierigkeiten und Konflikten vorzubeugen, sollte auch die eigene Persönlichkeit bedacht werden. Ein sehr ungestümer, überschwänglicher Hund ist für einen Ruhe und Zurückhaltung liebenden Menschen sicherlich nicht die beste Wahl. Ebenso passen ein eher hektischer und oft gestresster Mensch und ein sehr nervöses oder sehr ängstliches Tier selten zusammen.
D
Druck: In der Erziehung ist es nicht nötig, den Hund psychischem oder physischem Druck auszusetzen. Er wird, unter Druck gesetzt, zwangsläufig den Spaß an der Arbeit mit dem Menschen verlieren und sich frustriert von ihm zurückziehen. Die Bindung wird zunehmend schlechter, das Vertrauen schwindet und gegebenenfalls entwickeln sich Angst oder Aggression.
E
Eigenarten: Jeder Hund hat genau wie jeder Mensch seine Eigenarten. Vieles davon lässt sich nicht einfach „um- oder wegerziehen“, da es sowohl rassespezifische Eigenarten als auch individuelle Eigenarten gibt, die es zu akzeptieren gilt.
F
Freude: Hund sollten mit Freude lernen und Tätigkeiten nachgehen dürfen, die ihnen Spaß machen. Es sollte daher akzeptiert werden, wenn ein Hund sich beispielsweise nicht für einen bestimmten Hundesport oder eine bestimmte Beschäftigungsvariante interessiert. Stattdessen sollte nach einer für Mensch und Hund passenden Alternative gesucht werden, damit auf beiden Seiten der Spaß an der Sache vorhanden ist.
Frust: Ein Hund sollte ein gewisses Maß an Frust aushalten können. Jedoch sollte es im annehmbaren Rahmen bleiben, damit sich der Hund weder zurückzieht noch mit einem aggressiven Verhalten reagiert.
G
Geduld: Auch Hunde benötigen einen gewissen Zeitrahmen, um zu verstehen was von ihnen gewünscht wird und sich entsprechend richtig zu verhalten. Je nach Alter, Rasse und „Vorbildung“ ist der Zeitrahmen von Hund zu Hund jedoch unterschiedlich und erfordert einen geduldigen Menschen an seiner Seite, der sich dem Lerntempo seines Hundes anpasst.
Gewalt: Ist niemals angebracht und nicht gerechtfertigt!
Grenzen: Jeder Hund sollte Grenzen haben und diese auch akzeptieren, damit ein glückliches und zufriedenes Miteinander auf beiden Seiten möglich ist.
H
Halt geben: Der Mensch sollte seinem Hund in für ihn unsicheren Situationen den nötigen Halt geben, den der Hund in diesem Moment braucht. Ein Hund, der sich z. B. in Anwesenheit eines Hundes oder mehrerer Hunde unwohl fühlt oder sogar Angst hat und zu seinem Menschen kommt, um dort Schutz zu suchen, sollte nicht weggeschickt werden. Wird sein Hund sogar bedrängt, sollte der Mensch den anderen Hund wegschicken und nicht den eigenen.
Fortsetzung folgt...
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